Zu einer guten Augenuntersuchung gehört eine genaue ophthalmologische Untersuchung. In machen Fällen kann aber nach dieser Untersuchung nur eine Verdachtsdiagnose ausgesprochen werden und es sind zusätzliche Untersuchungen notwendig, um die Diagnose auf den Punkt zu bringen.
Liebe Tier-Augen-Fans,
Ich plädiere immer für eine detaillierte und genaue Augenuntersuchung bei unseren vierbeinigen Patienten. Eine Untersuchung zwischen Tür und Angel und dann schnell ein Augenmedikament mitgegeben, reicht nicht aus und man verliert in vielen Fällen wertvolle Behandlungszeit. Daher ist die Basis immer eine genaue ophthalmologische Untersuchung bei jedem Patienten, der mit einem Augenproblem vorgestellt wird. Du bist bei der Augenuntersuchung unsicher. Dann melde dich gleich auf die Warteliste für meinen nächsten Online-Kurs TIER-AUGEN-UNTERSUCHUNG an. Schreibe mir eine Mail p.benz@vet4eyes.at und du bist dabei!
Es gibt aber auch Krankheitsbilder, wo eine ophthalmologische Untersuchung zur Diagnosestellung nicht ausreicht. Zum Beispiel beim Verdacht eines intraokularen Tumors. Hier rate ich immer zu einem Ultraschall des Auges und zu einen Tumor Staging mit Labor, Thoraxröntgen, Abdomenultraschall und Biopsien der Neoplasien. Oder passend zum Wochenthema der eosinophilen Keratitis. Hier kann ich zwar durch das klinische Bild einen dringenden Verdacht äußern, aber meine Diagnose stelle ich erst bei der Zytologie der Hornhaut, wenn ich einen eosinophilen Granulozyten finde. Ein weiteres Beispiel sind Katarakte. Liegt eine totale, mature Linsentrübung vor, bleibt der Blick auf den Augenhintergrund verwehrt. Essenziell ist aber zu wissen, was mit der Netzhaut los ist. Ist sie abgelöst? Ist sie noch funktionsfähig? Um diese Fragen zu klären, sollte eine Ultraschall Untersuchung der hinteren Augenabschnitte und ein Elektroretinogramm durchgeführt werden. Beide Untersuchungen sind auch Grundvoraussetzung, um eine Phakoemulsifikation durchführen zu können. Und ein letztes Beispiel. Bei einer chronischen Konjunktivitis bei der Katze kann durch einen Abstrich und einen PCR Untersuchung auf die gängigen Erreger, wie FHV-1, Caliciviren, Chlamydien oder Mykoplasmen, die Ursache vielleicht geklärt werden.
Ihr seht anhand dieser Beispiele bei vielen Patienten reicht ein Tonopen und eine Spaltlampe nicht aus, um eine ophthalmologische Diagnose zu stellen. Der beste Spezialist kann nicht immer eine Diagnose ohne Hilfe und ohne Zusammenarbeit mit anderen Spezialisten stellen. Bildgebende Diagnostik, Labordiagnostik, Histopathologische Untersuchung oder auch die Internistik gehören einfach dazu. Es reicht nicht der Blick auf ein Organ und seine eigene Leidenschaft. Wie so oft im Leben sollte man über den eigenen Tellerrand schauen, um unseren Patienten optimal helfen zu können. Ein guter Spezialist muss nicht nur sein Organ kennen, er muss auch seine eigenen Grenzen kennen und um Hilfe fragen.
Petras Merksatz.
Die Grundlage für jeden Augenpatienten ist eine genaue ophthalmologische Untersuchung. In vielen Fällen ist die aber nicht ausreichend und man braucht zusätzliche Untersuchungen wie ein Labor, bildgebende Diagnostik oder eine Histopathologie. Also wie so oft im Leben gilt das Motto: Nur gemeinsam ist man richtig stark!
Hast du noch einen Tipp zu diesem Thema? Oder möchtest du mir deine Meinung mitteilen? Dann schreib mir einen Kommentar. Ich freue mich auf eine Diskussion mit dir.
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