Es gibt immer wieder die Geschichte, das Kaninchen keine Augenprobleme haben, weil sie so viele Karotten fressen! Na, ganz so stimmt das leider nicht. Darum würde ich heute gerne die wichtigsten Alarmzeichen am Auge besprechen, bei denen das Kaninchen doch zum Tierarzt gebracht werden sollte.
Liebe Tier-Augen-Fans,
Genau so wie bei Hund und Katze kommt es auch beim Kaninchen zu Augenproblemen. Da uns für die Kaninchen noch weniger Medikamente (Verträglichkeit) zur Verfügung stehen, sollte man Probleme nicht zu lange anstehen lassen.
Kaninchen kneifen oft die Augen zu. Dieses Zeichen sollte nicht ignoriert werden, da es Ausdruck von Schmerz ist. Schmerz kann unterschiedliche Ursachen haben. Von einem Fremdkörper im Bindehautsack, einem Hornhautdefekt oder einer inneren Augenentzündung ist alles möglich.
Kaninchen zeigen auch häufig einen eitrigen Augenausfluss. Auch dieser kann viele Ursachen haben. Oft liegt ein Pflanzenteil im Bindehautsack dem ganzen zu Grunde. Dieser muss entfernt werden, da sonst die Symptome nicht besser werden und ganz im Gegenteil auch das Auge noch weiter geschädigt werden kann. Eine Entzündung der abführenden Tränenwege führt immer zu einem eitrigen Augenausfluss. Da nicht nur die Zahnkronen, sondern auch die Zahnwurzeln bei Kaninchen wachsen können, kann dies zu einer Einengung der Tränenwege führen. In der Folge entstehen Entzündungen. Eine Spülung und antibiotische Therapie können hier die Situation verbessern. In manchen Fällen müssen sogar Zähne gezogen werden.
Kaninchen zeigen auch gerne Trübungen am Auge. Hier muss differenziert werden, wo die Trübung liegt. Entweder sie befindet sich an der Hornhaut oder im Augeninneren (Vorderkammer oder Linse). Hornhautrübungen entstehen häufig durch Verletzungen und Ansammlungen von Entzündungszellen in der Hornhaut. Im Augeninneren kann ein grauer Star zu einer Trübung führen. Ursache dafür sind altersbedingte Linsentrübungen, Katarakte ausgelöst durch Diabetes mellitus oder es kann sich auch ein Einzeller (E. cuniculi) in der Linse einnisten, der in der Folge zu einer Linsentrübung führt.
Rote Augen sind immer Hinweis auf eine Entzündung und sollte ebenfalls nicht ignoriert werden.
Petras Merksatz:
Die wichtigsten Alarmzeichen am Auge des Kaninchens sind Kneifen, ein gerötetes Auge, ein trübes Auge, ein schmerzhaftes Auge oder eitriger Augenausfluss. Keines dieser Symptome sollte ignoriert werden. Man muss auch immer bedenken, dass sich die Therapie beim Kaninchen oder Nager schwieriger gestaltet, da uns nicht so viele verträgliche Medikamente zur Verfügung stehen. Das heißt, je früher man reagiert, umso besser kann geholfen werden. Man sollte auch immer bedenken, das Kaninchen stille Leider sind und einer genauen Beobachtung bedürfen, um kleine Veränderungen schnell wahrnehmen zu können.
Habt ihr Fragen, Tipps oder Anregungen zu diesem Thema, würde ich mich über einen Kommentar sehr freuen.
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