Unter eine Face Lifting verstehen wir Menschen eine Schönheitsoperation. Dies ist in der Tiermedizin unter dem Aspekt der Schönheit nicht notwendig. Aber bei manchen Hunden ist einfach zu viel Haut im Kopfbereich vorhanden, so dass es unseren vierbeinigen Lieblingen beim Sehen Probleme macht oder sogar Schäden an der Hornhaut verursacht. Über genau diese Fälle möchte ich heute ein paar Worte verlieren.
Bestimmte Rassen zeigen eine Prädisposition für solche Augenveränderungen. Wenn zu viel Haut im Stirnbereich oder generell im Kopfbereich vorhanden ist, wird die Haut zu schwer und der Schwerkraft folgend wird sie nach unten gezogen und fällt übers Auge. Dadurch kann es zu Seheinschränkungen und Irritationen des Auges kommen, weil Haare an der Hornhaut reiben. Zu diesen Rassen zählen der Chow Chow oder Riesenrassen (z.B. Doggen).
Es kann aber auch sein, dass an den Lidern selbst zu viel Haut vorhanden ist und die Augenlider nach innen drehen (= Entropium, Rolllid). Dann reiben die Haare der Augenlider an der Hornhaut und das ist bei jedem Lidschlag schmerzhaft. Diese Form der Lidstellung kann fast bei jeder Rasse in unterschiedlichen Ausprägungen auftreten.
Umgekehrt kann es auch passieren, dass Augenlider nach Außen kippen und Bindehaut sichtbar wird (= Ektropium, Hängelid). Dies ist meist der Fall, wenn das Augenlid generell zu groß ist (= Makroblepharon). Diese Lidfehlstellung tritt wieder vor allem bei großen Hunderassen auf.
Kommt es zu solchen Formen der Lidfehlstellung, ist meist eine chirurgische Versorgung notwendig, besonders dann, wenn das restliche Auge bzw. die Hornhaut einen Schaden nimmt. Fällt ihnen auf, dass ihr Hund oder ihre Katze vermehrt tränt und ein oder beide Augen nicht ganz geöffnet sind, könnte so eine Lidfehlstellung vorliegen. Der nächste Schritt ist einen Tierarzt auf zu suchen. Bei einer Augenuntersuchung kann geklärt werden, ob eine Lidfehlstellung vorliegt. Ist die Diagnose gestellt, kann auch ein Therapieplan bzw. ein OP-Plan gemeinsam mit ihnen erarbeitet werden.
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