Ein Hornhautulkus ist ein Loch in der Hornhaut. Da die Hornhaut dünn ist, stellen diese Löcher eine große Gefahr dar. Heilen sie nicht wie gehofft ab, können sie immer tiefer werden und eine chirurgische Versorgung kann notwendig werden.

Liebe Tier-Augen-Fans,

Im Blog Nr. 9 habe ich euch bereits eine kurze Einführung gegeben, was ein Hornhautulkus ist und welche Therapiemöglichkeiten es gibt. Heute möchte ich noch einmal spezifisch auf die chirurgische Versorgung eines Hornhautulkus eingehen.

Fehlt der Hornhaut die Hälfte bzw 2/3 der Hornhautdicke sollte die Hornhaut durch ein anderes Gewebe verstärkt werden. Warum ist das notwendig? Wenn die Hornhaut nur mehr wenige Mikrometer dick ist, besteht jederzeit die Gefahr einer Perforation. Eine Perforation bedeutet meist einen Verlust des Auges. Um dieses Szenario zu verhindern, muss die Hornhaut verstärkt werden. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die einfachste Methode ist, wenn Bindehaut auf die Hornhaut aufgenäht wird. Die Vorteile sind, dass die Bindehaut immer griffbereit ist und vom Körper auch gut angenommen wird. Nachteil ist, dass die Bindehaut nicht durchsichtig ist und damit eine Narbe an der Hornhaut zurückbleibt. Andere Möglichkeiten sind Hornhauttransplantationen oder das Aufnähen von organfremden Materialien.

Diese Operationen müssen mit speziellen Instrumenten und mit einer Vergrößerung (Operationsmikroskop) durchgeführt werden. Nicht jeder Tierarzt hat die Möglichkeiten für eine solche Operation. Daher werden sie vielleicht zum Spezialisten oder in eine Klinik überwiesen.

Ist eine Operation überstanden, müssen trotzdem noch Medikamente verabreicht werden, die die Abheilung unterstützen und fördern. Zusätzlich sind regelmäßige Kontrollen beim Operateur notwendig, um den Heilungsverlauf zu überwachen.

Sie haben Fragen zu diesem Thema, dann hinterlassen Sie mir einen Kommentar. Wenn ihr vierbeiniger Liebling ein Hornhautulkus hat, vereinbaren Sie einen Termin beim Tierarzt ihres Vertrauens.