Der erste wichtige Schritt bei einer Behandlung eines Glaukoms ist das Glaukom zu diagnostizieren. Essenziell ist aber auch ein Primär- von einem Sekundärglaukom zu unterscheiden. Da sich beide in der Therapie doch erheblich unterscheiden. Wie man die Unterschiede erkennt, werde ich euch heute erläutern.

Liebe Tier-Augen-Fans,

Um ein Glaukom zu erkennen, braucht es eine genaue Augenuntersuchung. Die Kardinalsymptome für ein Glaukom sind ein rotes, schmerzhaftes Auge mit einer weiten starren Pupille und einem erhöhten inneren Augendruck. Das hört sich mal einfach an, aber leider gibt es viele Abstufungen. Besonders Sekundärglaukome stellen sich oft nicht klassisch dar.

Primärglaukome kommen durch Abflussbehinderungen im Kammerwinkel zustande. Oft ist ein dysplastisches Ligamentum pectinatum Ursache dafür. Aber bei einem Offenwinkelglaukom kann die Abflussbehinderung auch tiefer im Auge liegen. Daher ist nicht nur die Augendruckmessung in der Diagnostik wichtig, sondern auch die Gonioskopie. Mit unterschiedlichen Gonioskopielinsen wird der Kammerwinkel beurteilt. Ist dieser nicht normal entwickelt und liegt keine andere Augenerkrankung vor, ist ein Primärglaukom wahrscheinlich. Primärglaukome treten gehäuft bei bestimmten Rassen im mittleren Alter auf. Sie führen meist zu plötzlich auftretenden Augenveränderungen. Die Augen sind hochgradig schmerzhaft und viele Hunde sind auch blind. In der Diagnostik und dem Therapiestart zählt jede Minute, da die Sinneszellen in der Netzhaut Druckanstiege nur begrenzt über einen kurzen Zeitraum tolerieren.

Sekundärglaukome entstehen, wie der Name bereits sagt sekundär. Das heißt dem Glaukom liegt eine andere Erkrankung zu Grunde. Häufig führen Uveitis, Linsenluxationen oder Neoplasien zu sekundären Druckanstiegen.  Entzündungen als Grundursache führen aber zu anderen Therapieansätzen als beim Primärglaukom. Es muss zunächst die Grundursache erkannt und therapiert werden. Es sollten keine Prostaglandin- Analoga und hyperosmotische Lösungen zum Einsatz kommen, da diese den Druckanstieg verstärken können und somit kontraproduktiv sind.

Petras Merksatz:

Um ein Glaukom diagnostizieren zu können braucht es eine genau Augenuntersuchung. Es ist auch immer gut, wenn man den Augeninnendruck messen kann. Genau so wichtig ist aber auch die Beurteilung des Kammerwinkels. Den nur mit einer Gonioskopie kann ein Primärglaukom eindeutig diagnostiziert werden. Den wie pflege ich zu sagen, ein erhöhter Augeninnendruck allein macht noch kein Glaukom, es braucht auch die richtigen Symptome.

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